Mo Yan (ursprünglicher Name Guan Moye), geboren am 5. 3. 1955 in einem Dorf im Stadtbezirk Gaomi, Provinz Shandong, als jüngster Sohn einer traditionellen Bauernfamilie. Als Kind erlebte er die große Hungersnot von 1959 bis 1961, seine Jugend fiel in die Zeit der Kulturrevolution. Aufgrund der schlechten finanziellen Situation seiner Familie musste er frühzeitig die Schule verlassen, um auf dem Feld mitzuarbeiten. Mit 18 Jahren ging Mo Yan in die Stadt Gaomi und arbeitete dort in einer Raffinerie. 1976 wurde er in die chinesische Armee aufgenommen und war im Wachdienst tätig. 1979 versetzte man ihn in die Zentralstelle für Information, wo er zunächst als Geheimkurier, später als Lehrkraft im Bereich der politischen Schulung arbeitete. Zu seinem Tätigkeitsbereich gehörte das Verfassen von politischen Artikeln und Berichten sowie einer wöchentlichen Wandzeitung. 1984 bestand er die Aufnahmeprüfung der Lu-Xun-Militärakademie für Kunst und Literatur in Beijing und studierte dort Sinologie. Er schloss das Studium mit dem Master-Examen ab. Mit dem Verfassen literarischer Texte begann MoYan 1981. Erfolg hatte er aber erst mit der Erzählung „Touming de hong luobu“ (Durchsichtiger roter Rettich, 1986). Der endgültige Durchbruch gelang ihm 1987 mit dem Roman „Das rote Kornfeld“; 1989 erhielt die gleichnamige Verfilmung auf der Berlinale den „Goldenen ...